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2021

PLATZ DES ZUSAMMENSITZENS

PLATZ DES ZUSAMMENSITZENS

Im Rahmen der Ausstellung „Platz des Zusammensitzens“

wird das Kunstobjekt „öffentlicher Raum“ gezeigt.

Es thematisiert die Nutzbarkeit des öffentlichen Raums

und die damit verbundene soziale Segregation. 

Der öffentliche Raum, vermeintlich für alle Menschen zugänglich und nutzbar, erfährt auf verschiedene Weisen

Nutzungseinschränkungen in baulicher Weise. Um den Aufenthalt an öffentlichen Orten zu erschweren gibt es zahlreiche Beispiele von „Defensiver Architektur“. Durch speziell für diesen Zweck hergestellte Sitzmöbel bzw. Vorrichtungen, wird ein längerer

Aufenthalt erschwert oder sogar verhindert. Es wird beabsichtigt Obdachlose, Jugendgruppen und arme Menschen fernzuhalten.

Solche Elemente konterkarieren den öffentlichen Raum und unterstützen die Verfestigung einer Zweiklassengesellschaft.

Defensive Architektur zeigt sich in verschiedenen Bauweisen. In mehrere Sitzplätze getrennte Bänke um ein Hinlegen zu verhindern. Metallspitzen auf dem Boden um obdachlosen Menschen den Schlafplatz zu verwehren oder Metallnoppen damit Flächen nicht zum skaten genutzt werden können. Des Weiteren wird klassische Musik an Bahnhöfen eingesetzt um einen längeren Aufenthalt unattraktiv zu machen.

Auf dem Arbeitsweg oder beim Stadtbummel werden diese Hindernisse von vielen Menschen eher als positiv wahrgenommen, da der Zweck eines entspannten / erholsamen kurzen Aufenthalts erfüllt wird. Dieser Widerspruch spiegelt den gesellschaftlichen Ausschluss von einzelnen Bevölkerungsgruppen und eine soziale Segregation wieder.

 

KUNSTOBJEKT

Im Kunstobjekt „Öffentlicher Raum“ wird defensive Architektur sichtbar gemacht und zugleich beseitigt. Dieser Prozess wird jedoch nicht nur auf bildliche Weise dargestellt. Für obdachlose Menschen, die am stärksten von solchen Eingriffen betroffen sind, soll ein konkreter Mehrwert mit dem Kunstobjekt geschaffen werden. Die im Rahmen einer Versteigerung erzielten Einnahmen, werden komplett an den gemeinnützigen Verein „Obdachlosenhilfe Hannover e.V.“ gespendet. 

Auf diesem Wege, kann aus den Metallspitzen die eine Sichtbarkeit von sozialen Problemen und Ungleichheiten verhindern sollen eine Sichtbarkeit dafür erzeugt werden. Zudem wird aus der Gesellschaft heraus, die die Mittel besitzt sich ein Kunstobjekt zu kaufen, ein Beitrag geleistet für Menschen die tagtäglich versuchen Ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen.

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